Es war nach Mittag
als ich schlief
und Ganslmayer
mich aus der Ruhe rief!
In Bergen spiel’ns den Chiemgau-Cup,
die Anzahl der Spieler ist sehr knapp,
so würde er mir sehr empfehlen
den Weg nach Bergen schnell zu wählen!
Um ein Quartier, hat er die Bitte
soll wenden ich mich
an die Jurgan Brigitte!
Diese rief ich auch gleich an,
was gutes sie mir empfehlen kann;
und mit äußerst viel Noblesse
erhielt ich sofort - eine Adresse!
Ich rief mal an
und sodann
entfleuchte mir ein Alpenjodler,
ein schönes Zimmer
hat für mich
die Paula Rodler!
Auch kam sie mir sofort entgegen,
da ihr Haus etwas abgelegen,
sprudelte sie aus heiterer Quelle,
holt sie mich ab von der Haltestelle!
Das alles kam mir sehr gelegen,
mein Paulinchen gab ihren Segen,
wünschte zum Spiel mir auch viel Glück
und dass ich komm wieder gesund zurück!
Frau Paula stand Punkt zwölf Uhr,
als ich mit dem Zug einfuhr,
mit dem Auto schon bereit
und mit sprudelnder Heiterkeit
hat sie mich empfangen,
als wäre ich der Bürgermeister
von München oder mindestens Erlangen!
Ahnungslos fuhr ich mit ihr
in das sehr heimelige Haus,
stand in meines Zimmers Balkon
und sah in die Ferne hinaus,
fragte so nebenbei-
wo hier das Schachlokal sei?
Dort wo sie den Kirchturm sehen
müssen’s noch 200m um die Kurve gehen,
das ist der Gemeinde Veranstaltungssaal-
für Sie 9 Tage der Ort des Geistes und auch Qual.
Potz, Blitz und Donnerwetter
das sind zu gehen über 3 Kilometer!
Ja freilich sagt’s, aber weil’s eh immer sitz’n
schadet es net, wenn’s mal ein wenig schwitz’n!
Da hab i aber g’schaut,
hab mir nix mehr zu sagen traut,
hab kan Diskurs weiter ang’fangen
und bin zu Fuss in’s Dorf gegangen,
um zu wissen wie lang ich brauch,
ob ich recht schnauf - weil ich doch rauch?
Wie ein Pferd im leichten Trab
marschierte ich den Weg hinab,
kam auf des kleinen Dorfes Platz,
da frisst doch der Teufel die eigene Katz,
hier sitzt der LUDWIG bei Kuchen und Cafe,
unterhält sich mit Schachkollegen per elegantem Schmäh!
Bin ich auch hoch am Berg gebettet,
die Welt war somit für mich gerettet,
wir umarmten uns wie zwei Brüder
die sich nach langer Zeit endlich sahen wieder!
So darf und muss ich ehrlich gestehen,
es war eine Freude den Ludwig zu sehen,
trank ein paar Bierchen
und mit etwas schnauf schnauf,
ging ich leicht beschwingt abends
wieder die Alm hinauf!
Damit wäre das erste Kapitel abgeschlossen,
aber gut gelaunt und unverdrossen
klopf ich weiter in die Tasten,
will vom Schreiben noch nicht rasten!
Die ersten Spiele ich nicht erzählen möcht,
denn ich spielte sehr gut schlecht,
teilweise total doof
keine Spur von einem Mini-Kasparow!
Denk ich nach ergibt es Sinn,
es lag wahrscheinlich an der Trainerin,
spielte ich doch mit Heidi Salomon tagtäglich
Varianten die schier unmöglich
zu spielen sind,
das versteht sogar mein Enkelkind!
Aber Spaß war es schon
mit der guten Salomon,
sie trank heißen Tee, dazu 3 Bier
oder waren’s vielleicht 4
und rauchte dazu wie ein alter Schlot,
ein Anblick der sich selten mir bot!
So vergingen die ersten Tage,
dann befreite mich Ludwig von dieser Plage
und unternahm, zum sportlichen Zweck
mit mir einen Wallfahrtsgang nach Maria Eck!
Er führte mich im gemütlichen Gang,
den Berg hinauf den Wald entlang,
ging mit mir nach Besichtigung der Kapelle,
auf die Schnelle -
durch des Wirtshauses Pforte
und lud mich ein zu Kaffee und Torte!
Er bemühte sich wie ein Onkel um sein Patenkind,
obwohl wir nur 11 Jahre auseinander sind,
doch das Mittel heiligt den Zweck,
es bleibt eine schöne Erinnerung
vom Wallfahrtsgang nach „Maria Eck“!
Was jedoch die nächsten Tage geschah,
war noch niemals nimmer da,
denn ich erkämpfte nach täglich vielen Stunden
3 volle Punkte in den nächsten Runden,
ein stark katholisch Herz würde anregen,
wahrscheinlich war das von Eck der Segen!?
Sei wie es sei,
mit dem Siegen war es wieder vorbei,
doch kam es mir nicht zu Sinnen,
um zu gewinnen
und nicht zu verlieren
wieder auf und nach Eck zu marschieren,
weil nur durch beten
kann man schlechte Spiele auch nicht retten!
So steht weiter im Tagebuch,
Ludwig und ich unternahmen einen Museumsbesuch,
in der Maxhütte, einer alten Eisengießerei,
die zum Anschau’n lohnend sei,
vielen Menschen damals Arbeit bot,
aber lang schon still steht
ohne Schweiß und rauchenden Schlot!
Zwischenzeitlich gewann Ludwig noch ein Golfturnier,
so erzählte er mir,
er spielte derart lässig und gut,
fast schon wie der Tiger Wood.
Warum ich nicht dabei war,
scheint fast klar,
nicht weil ich vergaß,
sondern gefesselt an Salomons Schachtisch saß!
Das Wetter tat uns sehr verwöhnen
und so wollten wir uns auch
eine Fahrt auf den Hochfelln noch gönnen,
bevor es nach Hause geht
und „ Habt acht“ wieder auf der Tagesordnung steht!
Mit der Gondel fuhren wir den Berg hinauf,
und nach einem kurzen Rundumlauf
begaben wir uns zum Mittagessen,
jedoch das war zum Vergessen!
Mein Kaiserschmarrn schmeckte nach öligem Tran,
wobei das Apfelmus sofort in der Sonne zerrann,
zur Vermeidung von größerem Magenübel
bestellte ich Enzian eine halben Kübel!
Am letzten Tag spielten Ludwig und ich
noch unentschieden,
hatten beide mit Kraft
einen letzten Sieg noch vermieden,
wahrscheinlich war unser Geist
schon heimlich nach Hause gereist,
und daher hat’s nicht mehr gefunkt
zum allerletzten ganzen Punkt!
Nun als freundschaftlicher Schluss,
an alle Spieler einen herzlichen Gruß,
Bergen im Chiemgau schreibt Geschichte
und ich weiterhin Gedichte!
|